Wednesday, 6 August 2025

Tage der Zwietracht. „روزگار“




Nach dem Gedicht „روزگار“ von Arslan Mohammadi


Mit deinem verstimmten Lied

gehe ich nicht mehr mit,

o Zeit.


So viel Groll liegt in der Luft,

und die finstere Wolke

hat seit Ewigkeiten

keinen Tropfen

auf die Erde fallen lassen.


Mutige Herzen

gibt es zwar viele,

doch keiner bleibt

mit festen Füßen auf dem Boden,

um den beschwerlichen Weg

im schleppenden Takt der Tage

mit Leichtigkeit zu beschreiten.


Deinem verstimmten Lied

will ich nie mehr lauschen,

o Zeit.


In jenen Momenten,

wo das Aufblühen eines Lächelns

aus dem zerfurchten Antlitz

der Täuschung

verschwunden ist.


Selbst ein letzter Funke Hoffnung,

jedes Mal,

nach einem zaghaften Aufbäumen im Frühling,

hat sich

erschöpft

niedergeworfen auf den Staub.


Das fiebrige Herz der Stadt

glüht

vor brennendem Kummer,

und der Zorn

lauert

hinter hohen Mauern der Trennung.


Mit deinem verstimmten Lied

baue ich nicht mehr auf,

o Zeit,

bis neue Kraft

in den müden Schritten

sich wiederholt

und das Auf und Ab des Gesangs

Körper und Seele

in Einklang bringt.


Ich verabscheue dein verstimmtes Lied,

du tückische Zeit –

verabscheue dich.


Arslan – Wiesbaden,

 5. August 2025


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