Die unersättliche Gier der Wolke
verschlang auch die helle Hälfte des Himmels.
Am zerfurchten Antlitz der Ebene
blieb ihr Blick hängen,
und ein wildes Wiehern der Wut
hallte durch die Windungen des Gebirges.
Tropfen, unaufhörlich,
regneten auf die runzlige Haut der Bäume.
Es schien, in diesem Jahr
trug der Herbst ein anderes Gewand.
Ein Schwarm ziehender Schwalben,
in Pfeilformation,
flog wie aus dem Bogen geschossen,
zerriss die finstere Brust des Horizonts.
Ein Rascheln von Schritten im Laub,
hörbar in der Stille der Gasse.
Es schien, in diesem Jahr
zeichnete der Herbst
einen neuen Entwurf
auf die Tafel von Morgen.
Die Kälte des Morgennebels
klebte in der Einsamkeit des Zimmers an der Haut.
Die matte Flamme der Sonne
kroch an der Wand des Hauses entlang.
Doch der Garten
rühmte sich noch
des prahlenden Rosenrots.
Und der stolze Pappelbaum
strich, nach dem nächtlichen Sturm,
wieder sein Haupt
am Himmel entlang.
Es schien,
der Herbst stellte schließlich
sein anderes Spiel
auf die letzte Bühne.
Arsalan – Wiesbaden
15. September 2025
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