Selbst wenn du nur
aus einer vergangenen Ahnung kämst,
wärst du schön,
Geliebte.
In jenem Augenblick,
als du in der stillen Ecke des Gartens
zu sitzen schienst,
unter dem Regen eines herbstlichen Regenbogens,
der dann und wann
auf deine Schultern fiel,
damit der bernsteinene Kummer des Blattes
zur Ruhe komme
und die kalte Furcht des Fallens
auf den gefrorenen Grund
vergessen werde.
Eine Ecke—
geschaffen für eine furchtlose Gegenwart,
oder für etwas, das
wie das leise Flüstern
des klaren Lebens selbst
durch die Adern der Erde kreist,
aus dem weißen Leib der Wurzel
emporsteigt,
im Gefäß des Stammes weiterströmt,
bis es—als Knospe, als Blüte—
die Augen
zur Welt
öffnet.
Selbst wenn du nur aus meiner Imagination kämst,
bist du der Leitvers
aller verborgenen Geschichten,
damit sie Nacht für Nacht
von Regen und Meer erzählen,
von dem unerschrockenen Flug eines Vogels,
der im Himmel meiner Träume
emporsteigt,
und von jenem erhabenen, schwerelosen Sehnen,
wie ein Aufbegehren gegen die Schwerkraft
der unvermeidlichen Erde—
immer dann,
wenn ich
in der Tiefe deiner Augen
versinke.
Und selbst wenn du nie ein Wort gesprochen hättest,
stehe ich fest
im Farbglanz
deines erträumten Blickes
und warte,
dass sich das verriegelte Tor des Tages
endlich öffnet—
dort,
an derselben Gasse,
die seit Jahren
verloren ist.
Arsalan – Wiesbaden
6. Dezember 2025

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