Friday, 5 December 2025

„Hymne der Morgenhelle“«سرود سپیده»

 



Aus dem Geschlecht der Dämmerhelle
sang ich —
und ein vertrauter Kloß
presste mir den Atem zu.

Ein Abend war es,
an dem die Sterne
auf das dunkle Dach der Stadt
herabstürzten,
und der Himmel, voll Trauer,
den schwarzen Schleier der Nacht
über sein Antlitz zog.

Als ich von deiner Erinnerung schrieb,
kroch ein irrendes Tröpfchen
in den Winkel meines Auges,
und ein klarer Ring der Sehnsucht
glitt unter meinem Lid hinab.

Unsichtbar waren die Geschichten,
und ein freigesetzter Klang
wirbelte in mein Ohr,
um eine Sehnsucht
im Herzen zu entfachen
und eine endlose Unruhe
im taumelnden Kopf
aufsteigen zu lassen.

Als ich vom Regen sprach,
fielen die hartnäckigen,
zurückgebliebenen Blätter
auf den nassen Boden herab.

Aus der bloßen Scham der Äste
war der Schritt des Winters
schon zu hören.
Es war die Geduld der Erde,
und ein Heiltrank,
geboren aus dem Grünen der Blätter
und dem fließenden Wesen des Wassers,
um das Geheimnis des Wachstums
für immer
den Wurzeln einzuschreiben.

Als ich von deiner Gegenwart sang,
wich die Furcht
vor dem Dämon der Nacht.
Ein fremdes, leises Staunen
setzte sich in meine Seele.

Die mächtige Mähne des Berges
erstrahlte
vom Aufschrei der Sonne.
Ein Regenbogen,
getragen vom Blick der Lichtmädchen,
tanzte über die Wand der Gasse,
und das Tor des Morgens
öffnete sich
dem ersten Blick des Tages.

Arsalan – Wiesbaden
10. Oktober 2025


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